Der Startschuß ist gefallen. Dank eines Kollegentips hatten wir schnell ein passendes Stück
für "Anfänger" gefunden. Der Dreiakter "Das Heiratsgenie" von F. Rieder wurde einstudiert. Er ist wirklich ein passendes Stück für Einsteiger. Obwohl manche Ausdrücke aus dem
bayrischen erst übersetzt werden mußten. In der Besetzung
Frau Brandl - Margit Dieterle Bäckersfrau - Monika Jura Sieglinde Schauweg - Siegfried Hugl Karle Brandl - Hubert "Sandy" Sandner
Bäcker Fredl - Alfred "Sao" Kasper Oberlehrer - Achim "Lampe" Lamprecht Lupo - Wolfgang Haberstroh
Souffleuse - Tina Haberstroh.
führten wir es siebenmal (siehe Chronik) auf. Das Bühnenbild das wir in eigener Arbeit
erstellten mußte in den Aktpausen umgebaut werden, weshalb es noch etwas kärglich ausfiel 30 Proben und 192 Arbeitstunden lagen hinteruns als sich der erste Vorhang
öffnete. Aufregung und Lampenfieber herrschte im Hintergrund. Souffleuse Tina war am schlimmsten, sie zitterte und bebte. In der Hauptrolle spielte "Sandy" den etwas geistig
minderbemittelten "eisernen Junggessellen", der trotz der Überzeugung, daß die Welt untergeht, versucht zu heiraten. Bis heuer von der halb blinden, halb lahmen und
schwerhörigen Mutter gut versorgt lebt er so eben mal in den Tag hinein, die Felder sind ja verpachtet und das Vieh günstig verkauft. Wie macht man dem im Weltuntergangs-
stimmung befindlichen Eheaspiranten klar, die ererbte Bettflasche in eine lebendige umzutauschen? Freund Lupo weiß es aus Erfahrung, hatte er doch
den jungen Bäcker Fredl vor Jahren erfolgreich mit seiner Bäckerin verkuppelt.
Am Schluß nützt alles nichts, auch nicht die gewaltige Unterstützung vom Oberlehrer.
Fast hätte alles wunderbar geklappt, wenn nicht der Karle das schicksalhafte Pech gehabt hätte, bei der entscheidenden Frage bei der Liebeserklärung auf der falschen
Seite im Liebesbüchle zu lesen. Die Braut Sieglinde Schauweg ist weg, die Welt steht noch alle Verwicklungen und lustigen Mißverständnisse lösen sich in Wohlgefallen auf.
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Sieglinde und Karle kurz vor der entscheidenden Frage
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