Hier geht es zu den Bildern 2011 (ein herzlicher Dank geht an Manfred Schott Ispringen)
Pressebericht von Manfred Schott (Ispringen):
Vom Bruddler zum Lämmle
KÄMPFELBACH-BILFINGEN. Premiere bei der Bilfinger Mäddich-Bühne: Da ist der altehrwürdige Kronensaal wieder aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. In zwei Vorstellungen war dort schallendes
Gelächter zu hören. Das Publikum lebte richtig mit, beim Lustspiel „Beim Schmied isch Feuer onnerm Dach“. Wolfgang Haberstroh hat die Leute beobachtet und wie schon Martin Luther ihnen „aufs Maul
geschaut“. So entstand ein Dreiakter in bester Bilfinger Mundart, der vor Humor und Pointen nur so strotzte.
Wenn Bürgermeister Udo Kleiner am Ende des fast dreistündigen Angriffs auf die Lachmuskeln sagte, „das war weltklasse“, dann gab er die Stimmung des Publikums richtig wieder. Lang
anhaltender Beifall zeigte den Schauspielern und dem Theaterteam, dass der „mürrische Schmied“ als Thema der 16. Spielsaison der Mäddich-Bühne wieder ein ganz großer Erfolg ist. Tina Haberstroh hat die
ansprechende Szenerie entworfen, bei deren Aufbau alle Mäddich-Akteure beteiligt waren. Als Souffleur half Torsten Franz den Mimen textlich auf die Sprünge.
Irrungen und Wirrungen
Was war denn los beim Schmied am Mäddich-Platz 24? Autor Wolfgang Haberstroh verwandelte sich als Schmied Erwin Bäuerle in einen Bruddler, der seiner Familie und der Pächterin des Cafés Trixi
(Carmen Henne) auf die Nerven fiel. Postlerin Wally Ochs (Margit Günther) knackte gekonnt jedes Briefgeheimnis, war immer wortreich zur Stelle und machte selbst ihre Fotos vom angeblichen Wunder zu Geld. Als
Künstler hatte Teddy Bär (Alfred Kasper) seine Kunstwerke zwar vor dem inneren Augen, aber sonst nur Schulden bei Trixi und dem Schmied.
Als Schmiedin hatte sich Helene Bäuerle (Brigitte Fischer) nur halbwegs an die ewigen Bruddeleien ihres Ehemannes gewöhnt. Ein Besuch beim Grundbuchamt brachte ihr Eigentum und Auftrieb.
Schmied Erwin aber durchlebte eine Wandlung vom Saulus zum Paulus, vom Brüllaffen zum zahmen Lämmle. Statt Hammer und Amboss schwang er nun Putzeimer und Staubsauger. Dass Tochter Pia (Sabine Franz) nicht
studierte, sondern schwanger war und heiraten wollte, das konnte ihm nun beigebracht werden. Ebenso konnte jetzt der Vertreter für alles, Daniel Kurz (Marco Henne), mit der Anerkennung als Schwiegersohn rechnen.
Doch was, wenn die Grundbuchauskunft nicht ganz richtig war? Das erfahren die Zuschauern in weiteren sechs Vorstellungen.
Manfred Schott
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