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Nachfolgender Text von Manfred Schott (Ispringen) stand in der örtlichen Presse:
Alle wollen Prinzessin angeln "Mäddich-Bühne" sorgt mit neuem Stück für Lach-Erfolge –
KÄMPFELBACH-BILFINGEN.Wenn im Frühjahr fast drei Stunden lang die Wände in der alterwürdigen "Krone" wackeln, dann weiß man in Bilfingen: Die "Mäddich-Bühne" hat wieder Premiere. Diesmal
haben Autor Wolfgang Haberstroh und die Akteure der "Mäddich-Bühne" die Lachmuskeln des Publikums besonders beansprucht. Haberstroh hat in seinem neuesten Dreiakter "Der Prinzenkittel"
wahrlich an Pointen nicht gespart und die bewährte Laienspieltruppe hat es ausgezeichnet verstanden, diesen Schwank lebensnah zu interpretieren.
Selbstverständlich hat "Der Prinzenkittel"
mit der Bilfinger Narrenszene nichts zu tun, war ja alles frei erfun-den - oder doch nicht? Vielleicht gerade deshalb und weil des Bilfinger Dialekts gefrönt wurde, fühlte sich das Premierenpublikum so heimisch,
konnte so hervorragend mitgehen und die Schauspieltruppe mit Beifall überschütten. Weitere acht Vorstellungen, die alle ausverkauft sind, folgten oder folgen der Premiere.
Worüber konnte das Publikum so
lachen? Da sind Magda Stupf (Brigitte Fischer) und ihre Schwester Frieda Bläderle (Margit Günther), zwei standfeste Damen, die ihre Schneiderei kaum noch über Wasser halten können. Der Sakko für den
Schultes ist der letzte Auftrag. Ihnen stehen trinkfeste Herren gegenüber. Friedas Ehemann Gottlieb (Alfred Kasper) treibt es unermüdlich zwischen Schwerstarbeit im Gemeindebauhof und der
"Sonne" hin und her, wenn er nicht Kleiderpuppe spielen muss. Auch Magdas Sohn Paul (Achim Lamprecht), etwas faul, blöd aber nicht krank, doch ebenfalls dauernd durstig, hat einen Drall in
dieselbe Richtung. Er zeigt aber den Weibern wie man Geschäfte macht. Gemüsehändlerin Emma Kohl (Ursel Schunck), weniger in ihrem Laden, als hinter Neuigkeiten her, hätte gern ihren Sohn Felix (Alexander
Knauß) unter der Haube. Buchhalter Edmund Griffel (Wolfgang Haberstroh), ein anfangs zurückhaltender Typ, hat mit seinen neuen Ideen zur Geschäftsbelebung auch keinen Erfolg.
Doch mit dem Auftritt
von Dagmar Schmidt (Carmen Krauß) in der Mode-Boutique erwacht das örtliche Geschäfts- und Gefühlsleben. Als designierte Faschingsprinzessin, natürlich noch geheim gehalten, benötigt sie neue Garderobe und
einen Prinzen. Darauf sind alle Herren scharf. Neugierig auf ihre Figur, holen sich die Prinzenanwärter in der Umkleidekabine ihre Watschen ab. Die Prinzenkür wird zum Saufgelage und der ängstliche
Buchhalter schmilzt dahin. Hart wird daraufhin das Regiment der Damenwelt, welche die Männerwelt wieder an die Kandare nimmt.
Wer Faschingsprinz wird, soll nicht verraten werden, damit die
Spannung erhalten bleibt. Verraten werden können aber die Akteure im Hintergrund. Tina Haberstroh gestaltete das ansprechende Bühnenbild zusammen mit Carmen Kraus. Alexander Knauß hatte die Leitung beim
Bühnenaufbau durch alle Akteure der "Mäddich-Bühne". Sabine Franz hielt als Souffleuse den Wortfluss in Schwung, während Ernst Pucher sich um die richtige Sitzordnung beim Publikum
kümmerte. .
Manfred Schott
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