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2005

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Nachfolgender Text von Manfred Schott (Ispringen) stand in der örtlichen Presse:

 Alle wollen Prinzessin angeln
"Mäddich-Bühne" sorgt mit neuem Stück für Lach-Erfolge –


KÄMPFELBACH-BILFINGEN.Wenn im Frühjahr fast drei Stunden lang die Wände in der alterwürdigen "Krone" wackeln, dann weiß man in Bilfingen: Die "Mäddich-Bühne" hat wieder Premiere. Diesmal haben Autor Wolfgang Haberstroh und die Akteure der "Mäddich-Bühne" die Lachmuskeln des Publikums besonders beansprucht. Haberstroh hat in seinem neuesten Dreiakter "Der Prinzenkittel" wahrlich an Pointen nicht
gespart und die bewährte Laienspieltruppe hat es ausgezeichnet verstanden, diesen Schwank lebensnah zu interpretieren.

Selbstverständlich hat "Der Prinzenkittel" mit der Bilfinger Narrenszene nichts zu tun, war ja alles frei erfun-den - oder doch nicht? Vielleicht gerade deshalb und weil des Bilfinger Dialekts gefrönt wurde, fühlte sich das Premierenpublikum so heimisch, konnte so hervorragend mitgehen und die Schauspieltruppe mit Beifall überschütten. Weitere acht Vorstellungen, die alle ausverkauft sind, folgten oder folgen der Premiere.

Worüber konnte das Publikum so lachen? Da sind Magda Stupf (Brigitte Fischer) und ihre Schwester
Frieda Bläderle (Margit Günther), zwei standfeste Damen, die ihre Schneiderei kaum noch über Wasser
halten können. Der Sakko für den Schultes ist der letzte Auftrag. Ihnen stehen trinkfeste Herren
gegenüber. Friedas Ehemann Gottlieb (Alfred Kasper) treibt es unermüdlich zwischen Schwerstarbeit
im Gemeindebauhof und der "Sonne" hin und her, wenn er nicht Kleiderpuppe spielen muss. Auch
Magdas Sohn Paul (Achim Lamprecht), etwas faul, blöd aber nicht krank, doch ebenfalls dauernd durstig,
hat einen Drall in dieselbe Richtung. Er zeigt aber den Weibern wie man Geschäfte macht.
Gemüsehändlerin Emma Kohl (Ursel Schunck), weniger in ihrem Laden, als hinter Neuigkeiten her, hätte
gern ihren Sohn Felix (Alexander Knauß) unter der Haube. Buchhalter Edmund Griffel (Wolfgang
Haberstroh), ein anfangs zurückhaltender Typ, hat mit seinen neuen Ideen zur Geschäftsbelebung auch
keinen Erfolg.

Doch mit dem Auftritt von Dagmar Schmidt (Carmen Krauß) in der Mode-Boutique erwacht das örtliche Geschäfts- und Gefühlsleben. Als designierte Faschingsprinzessin, natürlich noch geheim gehalten,
benötigt sie neue Garderobe und einen Prinzen. Darauf sind alle Herren scharf. Neugierig auf ihre Figur,
holen sich die Prinzenanwärter in der Umkleidekabine ihre Watschen ab. Die Prinzenkür wird zum
Saufgelage und der ängstliche Buchhalter schmilzt dahin. Hart wird daraufhin das Regiment der
 Damenwelt, welche die Männerwelt wieder an die Kandare nimmt.

Wer Faschingsprinz wird, soll nicht verraten werden, damit die Spannung erhalten bleibt. Verraten werden können aber die Akteure im Hintergrund. Tina Haberstroh gestaltete das ansprechende Bühnenbild
zusammen mit Carmen Kraus. Alexander Knauß hatte die Leitung beim Bühnenaufbau durch alle
Akteure der "Mäddich-Bühne". Sabine Franz hielt als Souffleuse den Wortfluss in Schwung, während
Ernst Pucher sich um die richtige Sitzordnung beim Publikum kümmerte.
 
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Manfred Schott
 

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