2019

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Bildern 2019 weiter unten (ein herzlicher Dank geht an Manfred Schott Ispringen)

Pressebericht von Manfred Schott (Ispringen):

Die Rechnung ohne Zahnärztin gemacht

„Mäddich-Bühne“ ist zurück: Premiere von „Größenwahn und Backenzahn“ in Kämpfelbachhalle

Zuletzt amüsierte die Bilfinger Mäddich-Bühne im März 2015 mit der Kriminalkomödie „Jetzt heißt’s uffbasst“. Nach vier Jahren hat sich manches geändert. Nicht bei der Mäddich-Bühne selbst, da spielen fast ausnahmslos die „alten“ Komödianten. Geändert hat sich das Umfeld, wie der Vorsitzende und Autor der Lustspiele, Wolfgang Haberstroh, erläuterte. Jetzt wird in der Kämpfelbachhalle gespielt und kräftig applaudiert, und in der nahen Kakadu-Hauptquartier können alle Requisiten gelagert werden. Die Kämpfelbachhalle bietet locker Platz für fast 200 Gäste.

Und was besonders Ehefrau Tina Haberstroh freut: Sie konnte auf großer Fläche ein herrliches Bühnenbild zaubern. Wie immer war die Premiere ausverkauft und die kommenden drei Aufführungen ebenso. Für das Comeback hat sich Wolfgang Haberstroh das Lustspiel in drei Akten „Größenwahn und Backenzahn“ ausgedacht.

Spannend wie ein Krimi war die Kombination aus Familiengeschichte und Kommunalpolitik. Die Akteure wohnen alle in drei Häusern am schönen Dorfplatz, auf dem sich alles abspielt. Das sind die Geschwister Kraushaar, deren Onkel, ein Mostereibesitzer und der Dorfkrug-Wirt mit Koch und Kellner. Auch ein wortkarger, aber politisch ambitionierter Bäcker aus der Nachbarschaft zieht seine Fäden. Mit dem verschlafenen Postboten Alois Krummholz (Hubert Sandner), der seine Einschreiben erst drei Tage später zustellt, fängt alles an. Dorfkrug-Wirt und Bürgermeister Herbert Schwindel (Martin Fischer) hat schon rechtswirksam mit Onkel und Gemeinderat Bartel Kraushaar (Alfred Kasper) den Verkauf seines Hauses vereinbart. Dort haben aber die drei ledigen Schwestern, die Zahnärztin Gris Kraushaar (Silvia Bezgin), ihre sich doof stellende Schwester Betty (Sabine Franz) und Vanessa (Carmen Frey), die Blättles-Herausgeberin, Wohnrecht bis zu ihrer Heirat.

Auf ihrem Heim will der Wirt und Bürgermeister eine Erlebnisgastronomie aufbauen. Bei einer frühmorgendlichen nichtöffentlichen geheimen Gemeinderatssitzung auf dem Dorfplatz sichert er sich auch die Zustimmung für seinen Bauantrag auch von Koch Fritz Speck (Alexander Knauß) und seines aufbrausenden Kellners Arthur Hopfen (Udo Frey). Auch der hintergründige Bäcker Klemens Stollen (Achim Lamprecht) stimmt zu. Doch sie alle haben die Rechnung ohne die Zahnärztin und ihre cleveren Schwestern gemacht. Bei den notwendigen Zahnbehandlungen hinter der Bühne spürt vor allem Spekulant Schwindel lautstark wahnsinnigen Schmerz. Die Mädels haben die Denkmalbehörde, wohl auch mit den Rechtskenntnissen des Bäckers, eingeschaltet. Diese macht allen Bauplänen den Garaus. Welch ein Jammer für die einen und was für ein Sieg für die Mädels!

Wie es genau ausgeht, soll nicht verraten werden, denn den Zuschauern der weiteren Aufführungen am 12 und 13. April (ab 20 Uhr) in der Kämpfelbachhalle soll die Spannung erhalten bleiben. Textassistentin war Jutta Kaufholz-Zachmann. Manfred Schott

FEINDLICHE IDYLLE auf dem Dorfplatz mit Alfred Kasper (von links), Martin Fischer, Carmen Frey, Silvia Bezgin, Hubert Sandner, Udo Frey, Sabine Franz und Achim Lamprecht (auf dem Bild fehlt Alexander Knauß). Foto: ms