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2000

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Pressebericht
Autor Wolfgang Haberstroh hat ihn für die Mäddich-Bühne und sein Lustspiel
“Die verschwundenen Untermieter” wiederentdeckt, den höheren
Landadel von Bilfingen. Diejenigen “von und zu der Schlauderhell”, auf
weibliche Nachkommenschaft reduziert, residieren fast vergessen und
verarmt hinter der “Ebb” auf ihrem Landsitz in der “Schlauderhell”. Um die
“Medizin” für jede der spinnenden Adelsdamen bezahlen zu können, ist die
Miete von Untermietern männlichen Geschlechts stets herzlich willkommen.
Doch diese leben anscheinend gefährlich. Denn es steigen beim Anblick
männlicher Wesen den Schwestern Klementine, Florentine, Elvira sowie
ihrer Tochter Jolanda unkontrolliert die “Hormone” in die blauen Adern.

Aber auch Hausfräulein Minna bleibt davon nicht verschont. Selbst bei
Butler Charles zeigen sich schießlich ebenfalls komische Triebe. Alle sind
hinter den Männern her. Acht Untermieter verschwanden in den letzten zwei
Jahren. Das muss aufgeklärt werden. Kriminalkommissar Wichtig ist dazu
der richtige Mann. Er wird auch den berühmten Schauspieler Tom Beierle
beschützen. Da Rollen waren den – bereits in fünf Jahren Mäddich-Bühne –
erprobten Laienschauspielern auf den Leib geschnitten. Sie brachten die
Pointen in der komisch gehaltenen Sprachenmischung und hinreissender
Mimik ausgezeichnet unters Publikum. Manchen im Saale kamen die Tränen
vor Lachen und das fast drei Stunden lang. Da spielte
Brigitte Fischer eine
Doppelrolle. Trotz schwerer Migräneanfälle pflegte sie ihr einziges Kapital,
das Bilfinger Hochteutsch, als “Grande Dame” Klementine. Schön
bescheuert mit Spaten, Heckenschere oder Beil bewaffnet, grub sie als
Elvira oder ließ sie im Garten Gräben ausheben. Aber sie hatte auch eine
Stammhalterin, nämlich Jolanda, gespielt von
Sabine Franz. Jolanda, zum
Schluss auch noch verliebt, war die einzige “Normale” im Quartett der
“Schlauderhells”. Sie bemühte sich eifrig für den inneren Frieden: denn
Tante Florentine
(Viola Vielsack), die Geschäftsfrau des Hauses, war
ebenfalls von Hormonen und der Eifersucht geplagt. Cognac sei Medizin
für sie, in diesem Glauben ließ sie der pfiffige Butler Charles, gespielt
von
Hubert Sandner. “Madamme haben geläutet”, zweimal bimmeln war
für ihn das Zeichen und ein Volltreffer in die Lachmuskeln des Publikums.

Knoblauch für die Leidenschaft? Ursel Schunck glaubte als Minna fest
daran, doch trotz aller amüsanter Anstrengungen, bei Charles blieb über
drei Akte hinweg die sehnsüchtig erhoffte Wirkung aus.
Udo Frey war es als
Kriminalkommissar Wichtig in “Colombo”-Manier gar nicht wohl in der
Haut. War er doch als verdeckter Ermittler ständig nächtlichen Attacken
ausgesetzt. Wie er seine “Mordfälle” gelöst hat, wollen wir nicht verraten.
Eines steht allerdings fest, der heißbegehrte Schauspieler Tom Beierle,
gespielt von
Wolfgang Haberstroh, verließ lebend aber verliebt, Hand in
Hand mit Butler Charles fluchtartig den “heißen” Landsitz.

Der stürmische Beifall und die zahlreichen Vorhänge zeigten der Mäddich-
Bühne, dass sie auch im sechsten Spieljahr wieder hervorragend beim Publikum
angekommen ist.
Wolfgang Haberstroh war als Autor auch sichtlich
erleichtert, dass die Umstellung von den früheren Bauernschwänken
auf die Kriminalkomödie so gut geklappt hat. Ehefrau
Tina hatte ebenfalls
Einsatz. Sie gestaltete den “roten Salon” als Kulisse und sorgte als
Souffleuse für den munteren Redefluss der Schauspieler. Unter den
Ehrengästen waren “Alt”-Bürgermeister und Schirmherr Ernst Korb und
“Neu”-Bürgermeister Ralph Herwig, jeweils mit Gattin. Pfarrer Eckart Kopp
und Michael Hipp betrachteten die Szene hauptsächlich mit lachenden,
weniger mit weinenden Augen – doch sie werden den “sündigen
Landsitz” im Auge behalten, der noch in weiteren acht ausverkauften
Auftritten im “Kronensaal” zu sehen ist. Pressebericht von Manfred Schott

Das Ensemble