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Bildern 2023 folgen demnächst
Pressebericht von Nico Roller (Königsbach-Stein):
Mäddich-Bühne in Aktion: Mafioso Luigi (Martin Fischer,rechts) knetet Allmuth (Carmen Frey) den verletzten Fuß durch, als Paul (Wolfgang
Haberstroh) zur Türe hereinkommt. Foto: Roller
So hatte sich Werkstattbesitzer Paul das nun wirklich nicht vorgestellt. Eigentlich wollte er doch in Ruhe mit Mafioso Luigi
einen halbseidenen Deal einfädeln. Alles hätte so gut laufen können, wenn sich nicht Bäuerin Zita und Knecht Albert
eingemischt hätten. Sie bringen alles durcheinander und sorgen dafür, dass es auf der Bühne der Bilfinger
Kämpfelbachhalle drunter und drüber geht, dass geschrien und gekeift, gelogen und intrigiert wird. „Manchmal laft’s
wieg’schmiert“ heißt das neue Stück der Mäddich-Bühne, das am Wochenende seine Premiere gefeiert hat.
Unzählige Gäste sind gekommen, um den sieben Schauspielern zuzuschauen, wie sie sich gegenseitig um den Hals fallen,
wie sie einander verarzten und im Speicher einsperren. Es ist das 25. Stück, das die Mäddich-Bühne zur Aufführung bringt.
Eigentlich hatte die seit 1995 bestehende Gruppe ihr Jubiläum schon 2020 feiern wollen, doch dann zwang sie Corona zum
Pausieren. Umso größer ist bei den Schauspielern nun die Freude, nach Monaten des intensiven Probens wieder auf der
Bühne stehen zu dürfen. Als Wolfgang Haberstroh sich am Samstagabend in der vollbesetzten Halle umschaut, kann er es
kaum fassen: „Es ist für uns eine Ehre, dass so viele Leute gekommen sind“, sagt der Mann, der bei der Mäddich-Bühne nichtnur Leiter, sondern auch Autor der Stücke ist.
Krumme Dinger mit Mafioso
In der aktuellen Inszenierung steht Haberstroh selbst auf der Bühne: als Haudegen Paul, der eine Bulldog-Werkstatt mit
angeschlossener Ölmühle besitzt – nicht alleine, sondern zusammen mit seiner Schwester Resi (Sabine Franz). Die darf
allerdings nichts erfahren von denkrummen Dingern, die er mit Mafioso Luigi (Martin Fischer) mehr oder weniger heimlich
im Speicher dreht. Dieses Mal wollen sie bei einer Pferdewette absahnen. Doch dabei machen sied ie Rechnung ohne die
resolute Bäuerin Zita (Brigitte Fischer) und den gewitzten Knecht Albert(Hubert Sandner), die sich in Pauls Computer
hacken und die Wette so manipulieren, dass die beiden Männer ihnen 750 000 Euro schulden. Eigentlich war Zita ja nur
vorbeigekommen, umihren kaputten Bulldog aus der Werkstatt abzuholen. Was allerdings nicht klappt, weil ihre leicht
begriffsstutzige Tochter Allmuth (Carmen Frey) ihn schon bei der Probefahrt in den Graben setzt – und sich dabei den Fuß verletzt.
Ein Wehwehchen, um das sich nicht nur Mechaniker Ulli (Bastian Roth), sondern auch Knecht Albert liebevoll kümmern.
Letzterer will Almuth zur eingehenden Untersuchung mit zu sich nach Hause nehmen, während Ulli sie mit Schinkenwurst füttert und auf der Werkbank festbindet.
Auf der Bühne herrscht Chaos: Schlüssel verschwinden, Gruben tauchen auf und auf dem Computer-Bildschirm räkeln
sich „lauter nackerte Weiber“. Die Schauspieler spritzen mit Pfefferspray, klauen sich gegenseitig das Vesper, beleidigen
sich unter anderem als „kreuzblöd“, als „Schrapnell“ und als „Bachel“. Kein Wunder, dass das Publikum aus dem Lachen nicht mehr herauskommt.
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